Innovative Sensorlösungen für die Batteriefertigung: Einblicke in die Zellproduktion

05.05.2025

Im komplexen Fertigungsprozess von Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme werden an vielen Stationen Sensoren benötigt. Sie geben Signale zur Steuerung der Prozesse, sichern Montageplätze ab und übernehmen die integrierte Qualitätssicherung. Bei SICK kann der Anlagenhersteller oder -betreiber alle Sensoren aus einer Hand beziehen. Das bietet klare Vorteile für den Prozess, für die Sicherheit, die Qualität und auch für die Produktivität der Batterieproduktion. 

Zukunftsmarkt Batteriefertigung 

In den kommenden Jahren wird in allen relevanten Märkten ein starker Anstieg von 
Produktion und Absatz von Elektrofahrzeugen erwartet. Laut Prognosen werden im Jahr 2030 rund 80% der Neufahrzeuge mit einem Elektroantrieb ausgestattet sein. Das bedeutet einen Jahresbedarf von Batterien für rund 60 Millionen Fahrzeuge. Dafür werden neben den schon jetzt vorhandenen viele weitere „Gigafactories“ gebraucht. 
 
Im Jahr 2035 wird in der EU der Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor komplett enden. In China, dem größten Automarkt, sollen dann alle Fahrzeuge durch „new energy“ angetrieben werden. Das heißt: Die Zahl der benötigten Batterien wird über 2030 hinaus weiter steigen. Darüber hinaus bilden Batteriesysteme für stationäre Energiespeichersysteme die Grundlage, um im Rahmen des Energiewandels die Abkehr von fossilen Ressourcen zu bewältigen. Dieser Markt wird ebenfalls stark wachsen. 
 
Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Energiespeichern lässt den Batteriemarkt stark wachsen.
Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Energiespeichern lässt den Batteriemarkt stark wachsen.

Ein komplexer Prozess 

Die Batteriefertigung ist äußerst komplex: Der Prozess von der Elektrode über die Zelle und weiter über das Modul zum vollständigen Batterie-Pack erfordert vielfältige Einzelschritte und bei jedem Schritt müssen hohe Qualitätsanforderungen sichergestellt sein. Bei den benötigten Mengen ist ein hoher Automationsgrad zwingend erforderlich. Entsprechend hoch muss auch der Output der Gigafactories sein – zumal der wirtschaftliche Druck hoch ist: Die Kunden in der Automobilindustrie gehen von stetig sinkenden „Targetpreisen“ pro kWh aus. 
 

Höchste Qualität ohne Stillstand 

Aus diesen Gründen sind die Betreiber der Gigafactories nicht nur bestrebt, sondern darauf angewiesen, dass die Produktion stillstandsfrei läuft. Ausschuss muss ebenso vermieden, d. h. sofort erkannt und ausgeschleust werden. Deshalb benötigen die einzelnen Prozessschritte eine integrierte Qualitätskontrolle. Last but not least müssen die Standards und Normen der Maschinensicherheit berücksichtigt werden, die am Standort der Batteriefabrik gelten. Dabei sollte die Sicherheitstechnik nicht die Produktivität beeinträchtigen. Im Gegenteil: Intelligente, exakt auf den Prozess zugeschnittene Sicherheitstechnik schafft sichere Produktivität. 
 

Ziel: Komplexität reduzieren 

Zu den zentralen Zielen der Maschinenhersteller und Turnkey-Anbieter gehört es, ihren 
Kunden Anlagen mit stabilen Produktionsprozessen zu bieten. In der konstruktiven Umsetzung heißt das: Prozesse kontrollieren, Komplexität reduzieren. Das wird – auf der Sensorebene – dadurch erreicht, dass hochwertige Sensorik aus einer Hand zum Einsatz kommt. 
 
Die komplexe Batteriefertigung erfordert hohe Automatisierung und integrierte Qualitätskontrollen für eine stillstandsfreie Produktion.
Sensoren leisten einen Beitrag zur Steigerung von Qualität und Produktivität in der Batterieproduktion
Die komplexe Batteriefertigung erfordert hohe Automatisierung und integrierte Qualitätskontrollen für eine stillstandsfreie Produktion.
Sensoren leisten einen Beitrag zur Steigerung von Qualität und Produktivität in der Batterieproduktion

Komplettanbieter für Sensorik – zum Beispiel bei der Zellfertigung 

Für viele Aufgaben der Batteriefertigung stehen jeweils verschiedene Sensortechnologien zur Auswahl – zum Beispiel bei der Zellfertigung. Hier werden die wesentlichen Komponenten der Zelle (Elektroden- und Separatorfolien) mit hoher Geschwindigkeit als Rollenware verarbeitet. 
 
Im Folgenden wird an neun kurzen Anwendungsbeispielen gezeigt, welche Aufgaben Sensoren von SICK übernehmen:
 

Neun Anwendungsbeispiele für Sensorlösungen in der Batteriezellproduktion 

1. Anwendungsbeispiel: Für die Zugangskontrolle an den schnell laufenden Wickeleinheiten bieten sich Sicherheits-Lichtvorhänge deTec4 mit Sicherheitssteuerung Flexi Compact an. Zugänge für Logistikmitarbeiter oder fahrerlose Transportsysteme ermöglichen das Zuführen neuer Folienrollen und müssen abgesichert werden.   
 
2. Anwendungsbeispiel: Viele eingehauste Maschinen werden durch Schutztüren zugänglich gemacht – flexLock Sicherheitszuhaltungen, ebenfalls in Kombination mit Flexi Compact Safety Controllern übernehmen die Überwachung dieser Schutztüren. 
 
3. Anwendungsbeispiel: Die Dickenmessung der Elektrodenbeschichtung an mehreren Stationen – zum Beispiel nach dem Kalandrieren – erfordert höchste Messfrequenzen (bis 80 kHz) mit einer Messgenauigkeit bis herab zu wenigen Mikrometern. Hier kommen Displacement-Messsensoren OD5000 zum Einsatz. 
 
4. Anwendungsbeispiel: Bei der prozessintegrierten Qualitätskontrolle von Elektrodenableitern kann der 2D-Vision-Sensor InspectorP61x seine Vorteile unter Beweis stellen: Präzise Erfassung und integrierte Beleuchtung auf minimalem Bauraum ermöglichen präzise Distanzmessungen. Die Erweiterung um Deep Learning Tools direkt auf der Kamera löst umfangreiche Bildverarbeitungsaufgaben zur Qualitätskontrolle. 
 
Sensorlösungen von SICK sichern eine effiziente und sichere Batteriezellproduktion durch Zugangskontrollen und Qualitätskontrollen.

5. Anwendungsbeispiel: Der Displacement-Messsensor OD2000 misst beim Abwickeln der Rollen deren Höhe und gibt das Signal für einen Rollenwechsel (Restfolienkontrolle) – bei Messbereichen bis 1,20 m und mit einer Wiederholgenauigkeit bis 0,1 µm. 

6. Anwendungsbeispiel: Eine integrierte Riss- und Locherkennung der schnell laufenden Folien ist unverzichtbar. Diese Aufgabe übernimmt das messende Automatisierungs-Lichtgitter MLG-2, um die Weiterverarbeitung qualitativ hochwertiger Folienbahnen sicherzustellen. Aber auch um Unterbrechungen des Prozesses zu verhindern. 
 
7. Anwendungsbeispiel: Für die Bahnkantenregelung der Elektroden- und Separatorfolien eignen sich Array-Sensoren der Familie AS30 sowie, wenn die Bahnkanten mehrerer Folien gleichzeitig detektiert werden sollen, der MLG-2 WebChecker
 
Der OD2000 misst die Rollenhöhe, das MLG-2 Lichtgitter erkennt Risse und Löcher, und AS30 sowie MLG-2 WebChecker regeln die Bahnkanten.

8. Anwendungsbeispiel: Um Markierungen am Folienende oder fehlerhafte Beschichtungen zu erkennen, kommen zur Detektion des Splicebands u.a. zum Einsatz: der Farbsensor CSS mit großem Messabstand (bis 500 mm) und der Kontrastsensor KTS Prime mit Twin Eye-Technologie für beste Kontrasterkennung auch bei flatterndem Material. 

 
9. Anwendungsbeispiel: Erfordern Rolle-zu-Rolle-Prozesse eine präzise Positions- oder Geschwindigkeitsmessung wird der Laser-Oberflächenbewegungssensor SPEETEC 1D verwendet. Das kontaktlose Messprinzip schützt empfindliche Oberflächen des Elektrodenmaterials. 
 

Fazit: Produktivität, Qualität und Maschinensicherheit zusammen denken 

Die Sensorlösungen für die Zellfertigung decken die Aufgabenfelder Produktivität/ 
Anlagensteuerung (z.B. Bahnkantenerfassung, Restfolienkontrolle), Qualität (Riss- und 
Locherkennung, Elektrodenabstandsmessung) und Maschinensicherheit (Zutrittskontrolle, Absicherung von Gefahrbereichen) ab. 
 
Ihren Mehrwert erzielen Sensoren nicht nur auf der Sensor- oder Maschinenebene. Ihre Integration in die Gesamtsteuerung (z.B. über Ethernet, IO-Link etc.) sowie in übergeordnete MES- und ERP-Systeme ermöglicht Transparenz und Datenverfügbarkeit 
entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 
 
Darüber hinaus generieren Track-and-trace-Lösungen von SICK Daten und Informationen, die in der vernetzten Prozesskette ein lückenloses Detektieren, Identifizieren und Rückverfolgen des Produkts und Materials ermöglichen. Im Einklang mit der so geschaffenen Traceability werden Sensor- und Maschinendaten zur Voraussetzung für eine datenbasierte Optimierung von Qualität und Effizienz. So schaffen Sensorsysteme von SICK eine wichtige Voraussetzung für die hoch produktive und intelligente Batteriefertigung der Zukunft. 

 

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