Webgestützte Fernwartung mit Remote Services von SICK

03.09.2014

Der Leitstand eines Kohlekraftwerks in Brasilien erhält ein Alarmsignal. Ein Gasanalysator soll die Schadstoffemissionen gering halten, was ihm im Moment jedoch nicht gelingt. Das Problem muss schnell behoben werden, um nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden oder die Anlage aufgrund behördlicher Auflagen stilllegen zu müssen. Dank webgestützter Fernwartung mit Remote Services von SICK können die Parameter der Anlage von Deutschland aus in Brasilien eingestellt werden und die Anlage läuft wieder.  

Remote-Services-Bild-Welt

Remote Services von SICK beinhalten Unterstützung bei der Inbetriebnahme von Anlagen, Fernwartungen, Analyse von Gerätedaten, Überspielen von neuen Maschinenparametern, Sichten von Maschinenlogbüchern, Beseitigen von Fehlern und Überprüfen von Messdaten. Grundlage dafür sind Daten, die die intelligenten Sensoren von SICK liefern und überall auf der Welt ausgewertet, überprüft oder weiterverarbeitet werden können.   Was so modern klingt, ist für SICK fast schon ein Geschäft mit Tradition. Insbesondere der Bereich Prozessautomation setzt bereits seit mehr als zehn Jahren auf Fernwartung. In den 1990er Jahren zunächst über einfache Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und über analoge Telefonleitungen, später auch mit einfachen Mobilfunkmodems der ersten Generation. Seit 2013 betreut SICK die Kunden nun mit der hauseigenen Remote-Service-Plattform über hochgesicherte Internetverbindungen und 3G-Mobilfunkverbindungen - letztere dort, wo zum Beispiel standortbedingt keine Breitbandverbindungen vorhanden sind.

 

Service als datenbasierte Dienstleistung

Remote-Services-Teaser

Schnelle, qualifizierte und umfassende Beratung und Problemlösung durch kompetente Experten per Internet statt hohe Reisekosten, großer Rüstaufwand und erheblicher Zeitverzug: Das sind heutzutage die Anforderungen an guten Service und die Basis für Produktivität. Mit dem klaren Ziel, die Inbetriebnahme- und Wartungskosten zu senken und eine bis zu 100-prozentige Anlagenverfügbarkeit zu erzielen. Moderne IT-Technologien und zuverlässige Standards zur Gerätekommunikation machen das heute möglich. Sichere und schnelle Internetverbindungen, manipulationsgeschützte Authentifizierungsmethoden sowie intelligente Sensoren und Steuerungen sind die Grundlage der SICK Remote Services - dem umfassenden Dienstleistungsangebot für eine individuelle Sensoren- oder Anlagenbetreuung online.

 

Datensicherheit hat höchste Priorität

Die internetgestützte Fernwartungsverbindung zu SICK wird ausschließlich vom Anwender selbst aufgebaut und erfolgt über stark verschlüsselte Datenkanäle. HTPPS- und SSH-Authentifizierungsstandards werden hierzu genutzt. Das SSH-Protokoll stellt sicher, dass die Daten auf dem Transportweg vom Kunden bis hin zum Servicetechniker mit 256 Bit verschlüsselt werden. Zugriffe in das Kundennetzwerk sind von außen praktisch nicht möglich. Zusätzlich ist jede Kommunikation von Servicetechnikern in der Cloud protokolliert. Das schafft zusätzliche Transparenz.  

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Die Nachfrage nach Fernwartung steigt

Jan-Glaeser Jan Gläser, Produktmanager für Service bei SICK

Immer mehr Anlagen werden standardmäßig mit dem Meeting Point Router von SICK ausgestattet. „Wir verzeichnen in den Jahren nach der Krise eine deutlich erhöhte Nachfrage und eine viel stärkere Akzeptanz für Fernwartung, berichtet Jan Gläser, Produktmanager für Service bei SICK. Der Helpdesk von SICK kann bei einer Störung sofort per Fernwartung eingreifen. Für die sichere Onlineverbindung und den Teleservice setzt SICK die hauseigene Serviceplattform ein. Sie ist flexibel konfigurierbar, für unterschiedlichste Kundenanforderungen und Netze geeignet, unterstützt diverse Protokolle und lässt sich auf die meisten Produkte von SICK anwenden.

MPS_MeetingPointRouter Meeting Point Router

Der Meeting Point Router von SICK arbeitet als Firewall im Maschinennetz des Kunden. Als Remote-Gateway zu den Sensoren, Analysatoren, PCs oder HMIs sorgt er für die sichere und physikalische Trennung der Netze. Durch Berühren des Touchscreens wird die Fernwartung aktiviert und auch wieder sicher beendet. Der Meeting Point Router lässt keinerlei Verbindungen von außen in das Netzwerk zu. Die Paket-Firewall verhindert Fremdzugriff ganz gezielt und leitet nur die wirklich nötigen Ports weiter, die für die Fernwartungssitzung wichtig sind. Den Meeting Point Router gibt es als LAN-Version für die Netzwerkintegration und als 3G-Variante für ortsunabhängige Applikationen.