So bleiben Fremdparker draussen

30.07.2015

Selbst in den grössten Parkhäusern sind Stellplätze nur in beschränkter Zahl verfügbar. Doch was machen, wenn sich die Schranke von alleine öffnet und jedem Zufahrt gewährt? Die Spezialisten der Card Service AG aus dem schweizerischen Muri lösen solche Herausforderungen - mit RFID-Technologie von SICK.

Parkhaus_Teaser_final

Wer hat das nicht schon gesehen: Wie von Geisterhand öffnet sich eine Zufahrtsschranke zum Parkhaus, obwohl das einfahrende Fahrzeug noch etliche Meter entfernt ist. Möglich machen dies in der Regel ultrahochfrequente Identifikationssysteme, die über eine Antenne an der Parkhauseinfahrt das Fahrzeug anhand seiner elektronischen Parkkarte schon von weitem als zufahrtsberechtigt erkennen, die Schranke öffnen und nach der Einfahrt wieder schliessen. Ein Spezialunternehmen für solche Komplettlösungen zur elektronischen Parkraumbewirtschaftung ist die Card Service AG im Muri.

Frans Luttikhuis mit RFU630

Frans Luttikhuis mit RFU630 Seit über 20 Jahren ist das Unternehmen die erste Adresse in der Schweiz für Produkte, Applikationslösungen und Dienstleistungen auf der Basis der RFID-Technologie. «Mit einem ausgewählten Programm an RFID-Komponenten, z.B. elektronischen Codierern, Weitbereichslesern und Schlössern unterstützen wir unsere Kunden bei der Entwicklung RFID-basierter Applikationen u.a. in den Bereichen Zutritt und Zufahrt», sagt Frans Luttikhuis, Geschäftsführer von Card Service.  

 

«Barrierefreiheit» als Problem

Durch ihre Erfahrung sind er und seine zehn Mitarbeiter kompetente Ansprechpartner bei Projekten - aber auch, wenn beispielsweise Probleme mit Portalen auftreten. Denn der grosse Vorteil ultrahochfrequenter Identifikationssysteme, ihre grosse Reichweite, kann schnell zum Problem werden, wenn mehrere Fahrzeuge im Empfangsbereich der Antenne parken und erfasst werden. «Diese ungewollten Lesungen können dann dazu führen, dass die Barriere mehr oder weniger dauerhaft offen steht und so jedem Zufahrt ins Parkhaus ermöglicht», erklärt Frans Luttikhuis. Lösen liesse sich dieses Problem der «Barrierefreiheit» eigentlich recht elegant durch den Einsatz von Handsendern anstelle von Transponder-Badges. «Aufgrund der hohen Kosten von Handsendern wird dies aber schnell recht teuer», so Frans Luttikhuis.

Card Service_Parkhaus

«Im Gegensatz zu teuren Handsendern kosten Parkingkarten mit Weitbereichs-Transpondern nur einen Bruchteil. Zudem gehört das periodische Auswechseln von Batterien definitiv der Vergangenheit an. Wenn sich die Barriere ohne Badgevorgang oder Knopfdruck automatisch öffnet, bedeutet das einerseits mehr Bedienkomfort für den Fahrer, anderseits ist die Zutritts-kontrolle auch wesentlich schneller.»

Parking Karte

 

Interrogator mit Intelligenz: RFU630 als elektronischer Pförtner

RFID-Systeme auf Basis der UHF-Technik arbeiten in Europa in einem Frequenzband von 865 - 867 MHz und können über diese Luftschnittstelle alle RFID-Transponder identifizieren, die die internationalen Spezifikationen gemäss ISO/IEC-18000-6 oder EPCglobal erfüllen. «Damit ist es grundsätzlich möglich, in Systemlösungen zur Parkraumbewirtschaftung Schreib-/Lesegeräte verschiedener Hersteller einzusetzen», erklärt Pietro Duca von Card Service. «Diese Geräte sind in ihrer Intelligenz und ihrer Integrations- und Leistungsfähigkeit jedoch sehr unterschiedlich, was dann auch die teilweise deutlichen Preisunterschiede erklärt. Allerdings bieten Geräte wie der RFU630 von SICK dann auch Möglichkeiten zur Applikationslösung, die man anderswo vergeblich sucht.»

RFID-Weitbereichslesegeräte RFU630

Nachdem er die Anforderungen an den neu zu konzipierenden UHF-Weitbereichsleser für Card Service spezifiziert hatte, wurde ihm seitens SICK der Interrogator RFU630 empfohlen und ein Leihgerät zum Testen zur Verfügung gestellt. Bei der Abholung des Testgerätes fand bereits eine erste Kurzvorführung statt, bei der ihm einige Merkmale gezeigt wurden. «Filter setzen, Reichweiten anpassen, Ausgabeformate und Matchcodebedingungen definieren, Parameter exportieren, Logdatei auf USB speichern - das RFU630 kann ja fast mehr als ein Computer und auf jeden Fall mehr als die Billiggeräte am Markt», zeigte sich Pietro Duca positiv überrascht. Nach zwei Wochen Tests war die Entscheidung zugunsten des RFU630 gefallen. «Hinzu kam, dass beim SICK-Interrogator die Elektronik wie auch die Antenne in einem robusten Gehäuse aus Aluminium-Druckguss in Schutzart IP67 untergebracht sind und es im Ausseneinsatz zu keiner Bildung von Kondenswasser im Inneren kommt», nennt Pietro Duca weitere wichtige Argumente. Somit müssen Fremdparker künftig draussen bleiben.