Identifikation in Highspeed: 30.500 Pakete pro Stunde bei der Österreichischen Post

22.05.2023

Im vor kurzem erweiterten und modernisierten Logistikzentrum der Österreichischen Post in Allhaming werden in einem unglaublichen Tempo Pakete sortiert. Automatisierung von SICK behält die Highspeed-Pakete „im Auge“, übermittelt alle wichtigen Informationen an die Transportsysteme und sorgt für ein zuverlässiges Tracking und Tracing.

Die Logistik gehört zu den besonders anspruchsvollen Automatisierungsbereichen – nicht ohne Grund. Denn die Anzahl der zu transportierenden Pakete nimmt rasant zu – Tempo und Zuverlässigkeit sind dabei entscheidende Faktoren. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, hat die Österreichische Post im April 2021 mit dem Ausbau ihres Logistikzentrums in Allhaming (Oberösterreich) begonnen. Neben der Erweiterung der Paketsortierung wurden auch eine neue Zustellbasis und ein Bürogebäude errichtet.

 

Upgrade zum leistungsstärksten Standort

Die bestehenden Anlagen des Logistikzentrums aus dem Jahr 2014 wurden ebenfalls technisch aufgerüstet. Im August 2022 gingen die neuen, leistungsstarken Sortiermaschinen erstmals in den Testbetrieb. Dabei wurden die neu installierten Maschinen ausgiebig im Zusammenspiel mit den modernisierten Anlagen getestet. Denn bei bis zu 30.500 Paketen pro Stunde darf nichts dem Zufall überlassen werden. Zumal das Paket-Logistikzentrum in Allhaming seit der Erweiterung der leistungsstärkste Standort im Netzwerk der Österreichischen Post ist. Die offizielle Eröffnung fand im Oktober 2022 statt.

Zehntausende Pakete werden jede Stunde von der Österreichischen Post im Logistikzentrum in Allhaming erfasst und auf die Reise geschickt.
Zehntausende Pakete werden jede Stunde von der Österreichischen Post im Logistikzentrum in Allhaming erfasst und auf die Reise geschickt.
Zehntausende Pakete werden jede Stunde von der Österreichischen Post im Logistikzentrum in Allhaming erfasst und auf die Reise geschickt.
Zehntausende Pakete werden jede Stunde von der Österreichischen Post im Logistikzentrum in Allhaming erfasst und auf die Reise geschickt.

Verdreifachung der Paketsortierleistung

Um die 900 Mitarbeitenden sind nun am Standort tätig. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Erweiterungsprojekts betrug rund 80 Millionen Euro. Auf dem 200.000 m² großen Grundstück wurde etwa ein Viertel mit dem neuen Gebäudekomplex bebaut. Ein Ausbau, der nicht nur mit einer Verdreifachung der Paketsortierleistung punktet – auch in Sachen Nachhaltigkeit konnten Maßstäbe gesetzt werden. Das Gelände erhielt Grünflächen mit Sträuchern, Bäumen und Blumen für Wildbienen, Nistkästen für Vögel und ein Biotop. Auf dem ebenfalls begrünten Biodiversitätsdach des Neubaus befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 500 Kilowatt peak (kWp). Im Endausbau soll diese rund 1,5 Megawatt Peak (MWp) liefern und grünen Strom für den Betrieb sowie für E-Fahrzeuge erzeugen. „Das Logistikzentrum ist ein grün-gelbes Vorzeigeprojekt“, wie DI Dr. Georg Pölzl, der Generaldirektor der Österreichischen Post AG, anlässlich der Eröffnung unterstrich. Neben einem umfassenden Verkehrskonzept, das den Nahverkehr nicht belastet, war daher das Thema Effizienz auch im Inneren des Gebäudekomplexes entsprechend wichtig.

Probebetrieb im August 2022: Die neu installierten Maschinen wurden ausgiebig im Zusammenspiel mit den modernisierten Anlagen getestet.
Probebetrieb im August 2022: Die neu installierten Maschinen wurden ausgiebig im Zusammenspiel mit den modernisierten Anlagen getestet.
Probebetrieb im August 2022: Die neu installierten Maschinen wurden ausgiebig im Zusammenspiel mit den modernisierten Anlagen getestet.
Probebetrieb im August 2022: Die neu installierten Maschinen wurden ausgiebig im Zusammenspiel mit den modernisierten Anlagen getestet.

1,7 Millionen Briefsendungen und 330.000 Pakete pro Tag

Das erweiterte Logistikzentrum Oberösterreich ist heute das logistische Herzstück der Österreichischen Post und nimmt dank seiner Sortierleistung auch gleich einen der Spitzenplätze in Europa ein. Um das zu erreichen, wurden die bereits vorhandenen Sortiermaschinen auf den neuesten Stand der Technik gebracht – hocheffiziente Track-and-trace-Systeme von SICK inklusive. Pro Tag können in Allhaming damit in Spitzenzeiten nun bis zu 330.000 Pakete und 1,7 Millionen Briefsendungen für das In- und Ausland verarbeitet werden.

 

Zuverlässige Identifikation bei Highspeed

Die zum Einsatz kommenden Track-and-trace-Systeme ICR 890 (Image-based Code Reader) erlauben die Identifikation aller gängigen 1D-/2D- sowie Postalcodes selbst bei höchsten Fördergeschwindigkeiten bis zu 4,5 m/s. Die hervorragende Bildqualität der integrierten Kamera (hier mind. 200 dpi) ermöglicht zudem die Verwendung in OCR-, Videocodier- und Vision-Anwendungen. Automatisiert können mehrseitig Bilder von den Paketen gemacht, gespeichert und verarbeitet werden. Das freut sehnsüchtig wartende Empfänger, wenn sie die Post-App nutzen. Und sollte es zu Reklamationen kommen, lässt sich mithilfe der Aufnahmen auch feststellen, ob Schäden an der Verpackung bereits beim Eintreffen im Logistikzentrum sichtbar waren. Das ist gerade für Großkunden wichtig, die ihre Pakete auch selbst zum Logistikzentrum anliefern.

 

Einfache Modernisierung und Erweiterung

Die Carrier-Breite des Crosssorter 1200 HC von Vanderlande mit 1.200 mm liegt deutlich unter den bis zu 1.600 mm, die die ICR-Systeme von SICK heute mit nur einer Kamera an Bord unterstützen. Ein weiterer Vorteil ist die modulare Bauweise des Systems, die für die Post einerseits ein Upgrade der bestehenden Anlagen interessant machte und andererseits das Einbinden ergänzender Sensorik – wie zum Beispiel ein Volumenmesssystem – ermöglichte.

Oliver Mosböck, Technischer Leiter Logistikinfrastruktur bei der Österreichischen Post: „Wir wollten eine Lösung aus einem Guss. Ein Upgrade der bestehenden Anlagen war daher unumgänglich. Dabei galt es, insbesondere die zusätzlich gefragten Funktionalitäten – wie zum Beispiel die allseitige Paketdatenerfassung – und den begrenzten Platz im Bestandsgebäude zu berücksichtigen. Der modulare Aufbau der Systeme und die langjährige Zusammenarbeit mit den Experten von SICK kamen uns da sehr entgegen. Bei einem Projekt dieser Größenordnung gibt es immer wieder Änderungen – da ist es wichtig, schnell einen kompetenten Ansprechpartner zur Hand zu haben, mit dem man gemeinsam eine Lösung findet. Manfred Dietachmair und das Team aus dem Expertennetzwerk bei SICK haben sich da bewährt.“

Manfred Dietachmair (links), Sales SICK Österreich und Oliver Mosböck (rechts), Technischer Leiter Logistikinfrastruktur, Österreichische Post
Manfred Dietachmair (links), Sales SICK Österreich und Oliver Mosböck (rechts), Technischer Leiter Logistikinfrastruktur, Österreichische Post
Manfred Dietachmair (links), Sales SICK Österreich und Oliver Mosböck (rechts), Technischer Leiter Logistikinfrastruktur, Österreichische Post
Manfred Dietachmair (links), Sales SICK Österreich und Oliver Mosböck (rechts), Technischer Leiter Logistikinfrastruktur, Österreichische Post

Volumen als zusätzliche Messgröße

„Unser Ziel war es, die Leseraten deutlich zu erhöhen und gleichzeitig zusätzliche Informationen zu erfassen. Denn neben dem Gewicht werden auch das Volumen und somit die Abmessungen immer wichtiger. Gerade wenn es um die Optimierung der Transporte geht, ist neben dem Gewicht das Volumen ein relevanter Faktor in der Transportauslastung. Zudem sind diese Messgrößen entgeltrelevant. Zudem sind diese Messgrößen entgeltrelevant. Darum werden sie beispielsweise bei der direkten Einlieferung der Sendungen von Großkunden automatisiert erfasst und an die Verrechnungssysteme weitergeleitet. Diese Messwerte müssen immer stimmen. Es war für uns daher ein großer Vorteil, diese Messsysteme auch bei den bestehenden Datentunneln – so nennen wir die Erfassungssysteme – mit den bestehenden Controllern integrieren zu können“, erläutert Oliver Mosböck.

 

Dimensioning Weighing Scanning

In ausgesuchten Bereichen des Logistikzentrums setzt die Österreichische Post jetzt auf eine innovative Komplettlösung, die alle heute relevanten Daten auf einmal erfasst. Diese DWS-Systeme (Dimensioning Weighing Scanning) von SICK vermessen die Pakete, sie wiegen sie und scannen mehrseitig angebrachte Label. Dabei kommt ebenfalls der Codeleser ICR890 zum Einsatz. Ein laserbasiertes Volumenmesssystem (VMS) liefert die Abmessungen der Packstücke und eine Waage erfasst das Gewicht, während die Pakete in Bewegung sind. Flexibilität punktet auch hier: Dank modularem Systemkonzept steht beim DWS einer künftigen Auf- und Umrüstung nichts entgegen. „Hier passt alles ausgezeichnet zusammen. Ergänzt wird das Hardware-Paket durch die perfekt abgestimmte Software Package Analytics, die die einzelnen Komponenten auch gleich überwacht und ihre Performance in Dashboards anschaulich aufzeigt“, erklärt der Technische Leiter für Logistikinfrastruktur der Österreichischen Post.

DWS-Systeme vermessen die Pakete, wiegen sie und scannen mehrseitig angebrachte Label.
DWS-Systeme vermessen die Pakete, wiegen sie und scannen mehrseitig angebrachte Label.
DWS-Systeme vermessen die Pakete, wiegen sie und scannen mehrseitig angebrachte Label.
DWS-Systeme vermessen die Pakete, wiegen sie und scannen mehrseitig angebrachte Label.
Kamerabasierte Codeleser
Effizientes Sortieren von Objekten bei höchsten Fördergeschwindigkeiten
ICR Identification System

Ein Datensatz für alles

Jeder Sensor liefert Daten. Zu jedem Paket gehört daher eine Vielzahl an Informationen, die von den unterschiedlichsten Sensoren kommen. Diese Daten zu verwalten, zusammenzuführen und mit den Sendungsdaten zu „verheiraten“ ist oft eine IT-technische Herausforderung der Superlative. „SICK setzt hier auf standardisierte Schnittstellen und einen Datensatz, der bereits alle Informationen enthält. Das heißt, das Host-System der Post bekommt einen vollständigen, bereits aufbereiteten Datenstring vom Datentunnel – Tracking-ID inklusive. Das Daten-Merging passiert also direkt in den Maschinen vor Ort – ein wichtiger Aspekt, der die weitere Datenverarbeitung deutlich vereinfacht“, erläutert Manfred Dietachmair, der zuständige Sales-Spezialist bei SICK Österreich.

Die Datentunnel stellen dem Host-System der Post einen kompletten Datensatz zur Verfügung – Tracking-ID inklusive.
Die Datentunnel stellen dem Host-System der Post einen kompletten Datensatz zur Verfügung – Tracking-ID inklusive.
Die Datentunnel stellen dem Host-System der Post einen kompletten Datensatz zur Verfügung – Tracking-ID inklusive.
Die Datentunnel stellen dem Host-System der Post einen kompletten Datensatz zur Verfügung – Tracking-ID inklusive.

Bereit für die Herausforderungen von morgen

Mit dem hochmodernen Logistikzentrum in Allhaming hat die Österreichische Post einen entscheidenden Knotenpunkt in ihrem Netz auf den neusten Stand gebracht, so dass er auch künftigen Anforderungen gewachsen ist. Oliver Mosböck: „Die Erweiterung dieses Standorts hat zusätzliche Flexibilität geschaffen. Wir sind hier in einem äußerst volatilen Marktumfeld. Die neuen Lösungen sind ein wichtiger Baustein um sicherzustellen, dass unsere Kundinnen und Kunden auch in Spitzenzeiten ihre Pakete rasch erhalten.“

 

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