- Umsatz: 971,3 Mio. Euro (Vorjahr: 902,7 Mio. Euro)
- Auftragseingang: 994,9 Mio. Euro (922,3 Mio. Euro)
- Umfangreiche Investitionstätigkeit sichert zukünftiges Wachstum
Im rauer gewordenen Marktumfeld blickt der SICK-Konzern auf ein ereignisreiches, starkes Geschäftsjahr 2012 zurück. SICK konnte weiter wachsen und ein Plus bei Umsatz, Auftragseingang, EBIT und Jahresergebnis einfahren. Damit hat sich das Geschäft mit intelligenter Sensorik erneut als Garant für nachhaltiges weltweites Wachstum erwiesen. Mit fortgeführten gezielten Investitionen in Mitarbeiter, in Innovationen sowie den Ausbau der Geschäftsmodelle traf SICK zugleich Zukunftsvorsorge für die kommenden Jahre.
Intelligente Sensorik als nachhaltiger Wachstumsmotor
„Der Erfolg bei SICK hat viele Facetten – und viele Gesichter“, sagt Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender der SICK AG. SICK zielt mit seinem Produkt- und Leistungsspektrum direkt auf einen echten Mehrwert zur Leistungssteigerung bei seinen Kunden. Denn besonders in turbulenteren Zeiten ist der Druck zur Rationalisierung und Ressourcenschonung in der Automatisierungsindustrie groß. Damit verändern sich auch die Anforderungen an die Sensorik-Industrie, auf die sich SICK in den vergangenen Jahren eingestellt hat. Denn die komplexen Problemstellungen der Kunden erfordern umfassendes Beratungs-, Anwendungs- und Engineering-Know-how. Das zieht den zusätzlichen Aufbau von Mitarbeitern im Vertrieb nach sich, von Ingenieuren im Bereich Forschung und Entwicklung genauso wie von Branchenexperten und Servicetechnikern – und das weltweit. Neben der Entwicklung von Produkten hat auch die Entwicklung von ganzen Systemen für den SICK-Konzern eine strategische Bedeutung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig wurden innerhalb des Unternehmens die Strukturen weiterentwickelt und ausgebaut, um auch organisatorisch für die neuen Herausforderungen und damit für künftiges Wachstum gewappnet zu sein. „All diese Investitionen und die notwendigen Veränderungen in der Organisationsstruktur, die in diesem Jahr ihren Abschluss in der neuen Vorstandsstruktur gefunden haben, stellen erhebliche Zukunftsinvestitionen dar, die sich in kürzester Zeit bewähren werden“, so Bauer weiter.
Auftrags- und umsatzstärkstes Jahr in der Unternehmensgeschichte
Den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen und Einflüssen volatiler Märkte konnte sich der SICK-Konzern weitgehend entziehen und weiter wachsen. 2012 war das bislang auftragsstärkste Jahr: Mit einem Auftragseingang von 994,9 Mio. Euro wurde der Wert aus dem Rekordjahr 2011 um 7,9 Prozent übertroffen. Auch der Umsatz erreichte zum Ende des Geschäftsjahres 2012 einen neuen Höchststand und lag mit 971,3 Mio. Euro um 7,6 Prozent über dem Vorjahr.
Aufgrund des Unternehmenswachstums haben sich Personalaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 bzw. 8,0 Prozent erhöht. In Bezug auf die Kosten war das Jahr 2012 gekennzeichnet durch den weiteren intensiven Ausbau der Aufstellung im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im weltweiten Vertrieb. Hinzu kamen organisatorische Anpassungen der Strukturen für die Zukunft, insbesondere die Verschmelzung der SICK MAIHAK GmbH auf die SICK AG zum 1. Januar 2013.
Der Materialaufwand war dagegen wegen der wieder entspannten Lage auf den Beschaffungsmärkten und eines geringeren Umfangs an strategischen Beständen rückläufig.
Trotz der in Summe höheren Kostenbelastungen aufgrund zahlreicher wichtiger Strukturveränderungen, des erheblichen Investments in den Kompetenzaufbau sowie der F&E-Tätigkeit wurde im Geschäftsjahr 2012 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 84,1 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Wert des EBIT liegt wegen der Investitionen in die Zukunft und letztlich auch wegen des unruhigen Marktumfelds nur um 0,8 Prozent über dem Wert aus dem Jahr 2011 (83,4 Mio. Euro).
Erheblich stärker gewachsen ist das Konzern-Jahresergebnis: 58,9 Mio. Euro bedeuten einen Zuwachs von 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (52,0 Mio. Euro).
Wachstum in allen Regionen der Welt
Der asiatisch-pazifische Raum war trotz etwas geringerer Zuwachsraten auch im Jahr 2012 der wichtigste Wachstumsmarkt für den SICK-Konzern. Ein Umsatz von 172,4 Mio. Euro bedeutet einen Zuwachs von 16,6 Prozent gegenüber 2011 (147,8 Mio. Euro). Diese Entwicklung liegt im Wesentlichen im weiteren Ausbau des Regional Product Center in Singapur und Malaysia begründet: Die dortige Präsenz versetzt den SICK-Konzern in die Lage, die regionalen Märkte mit vor Ort hergestellten und auf regionale Bedürfnisse zugeschnittenen Produkten bedienen zu können. Gleiches gilt für die Region Nord-, Mittel- und Südamerika, wo ebenfalls in den Ausbau des Regional Product Center in Minneapolis/USA investiert wurde und weiteres Umsatzwachstum erzielt wurde. Mit 188,7 Mio. Euro übertrifft der Umsatz des Geschäftsjahres 2012 den Vorjahreswert (174,4 Mio. Euro) um 8,2 Prozent. Deutschland hat im vergangenen Jahr trotz Euro-Krise seine relative Stärke unter Beweis gestellt. Dort wurde der Umsatz von 215,9 Mio. Euro um 7,9 Prozent auf 233,0 Mio. Euro gesteigert. In der Region EMEA dagegen hat sich die Schwäche einiger europäischer Länder, allen voran Italien, bemerkbar gemacht. Dort entwickelte sich das Wachstum verhalten; der Umsatz lag mit 377,2 Mio. Euro um 3,2 Prozent über dem Vorjahreswert (364,5 Mio. Euro).
Entwicklung der Segmente
SICK unterteilt die Geschäftstätigkeit des Konzerns in die Segmente Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation.
Das Segment Fabrikautomation schloss das Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatz in Höhe von 559,8 Mio. Euro ab. Das sind 6,6 Prozent mehr als im Vorjahr (525,2 Mio. Euro). An dieser Entwicklung hatte insbesondere die hohe Nachfrage von Automobilherstellern und -zulieferern nach Sensorik für den Produktionsprozess großen Anteil. In der Konsumgüterindustrie ist der SICK-Konzern im vergangenen Jahr in allen Kundensegmenten gewachsen. Die Elektronik- und Solarindustrie sowie die Antriebstechnik blieben dagegen hinter den Werten aus dem Vorjahr zurück.
Erfreulich verlief auch die Geschäftsentwicklung innerhalb des Segments Logistikautomation. Der Segmentumsatz lag zum Jahresschluss bei 227,3 Mio. Euro. Nach 214,0 Mio. Euro Umsatz im Vorjahr ist das Segment damit um 6,2 Prozent gewachsen. Hier konnte SICK vor allem bei der Ausstattung des Einzelhandels und von Flughäfen kräftig zulegen. Dazu hat insbesondere der steigende Bedarf an Self-Bag-Drop-Systemen an deutschen Flughäfen beigetragen. Ebenso erfreulich entwickelten sich die Bereiche Häfen, Kräne und Verkehr.
Seine Wachstumschancen am besten genutzt hat im Geschäftsjahr 2012 das Segment Prozessautomation: Der Umsatz wuchs von 163,5 Mio. Euro im Vorjahr um 12,7 Prozent auf insgesamt 184,2 Mio. Insbesondere die Bereiche Müllverbrennung und Recycling sowie die Ausstattung von Dieselkraftwerken und Schiffen mit Emissionsmesssystemen haben sich sehr gut entwickelt. Gewachsen sind auch die chemische Industrie und der Bereich Mining, wo immer mehr Betreiber auf Systemlösungen von SICK setzen, um die Sicherheit ihrer Minen zu gewährleisten. Sogar um ein Drittel zulegen konnte die Prozessautomation im Kerngeschäft Ultraschall-Durchflussmessung für Erdgaspipelines.
Mitarbeiteraufbau als Fundament des Unternehmenswachstums
Trotz des immer intensiver werdenden Wettbewerbs um die „besten Köpfe“ ist es dem SICK-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, 449 neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen, um den Wachstumskurs bewältigen zu können. Im April wurde der 6.000ste Mitarbeiter begrüßt. Zum Ende des Geschäftsjahres 2012 zählte der SICK-Konzern insgesamt 6.302 Mitarbeiter. Das sind 7,7 Prozent mehr als zum Jahresende 2011. Dieser Kompetenzaufbau hat es möglich gemacht, die Tätigkeit im Bereich Forschung und Entwicklung zu intensivieren und die weltweite Vertriebsorganisation zu stärken.
Forschung und Entwicklung als Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit
Das Investment in Forschung und Entwicklung liegt im SICK-Konzern seit vielen Jahren auf konstant hohem Niveau. Im Geschäftsjahr 2012 wurden 93,5 Mio. Euro (Vorjahr: 80,4 Mio. Euro) investiert. Dies entspricht 9,6 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 8,9 Prozent). Durchschnittlich 708 Mitarbeiter – das ist ein Zuwachs von 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr – haben im Geschäftsjahr 2012 am technischen Fortschritt des SICK-Konzerns und dem seiner Kunden gearbeitet.
Ausblick
Mit der aktiven Zukunftsvorsorge hat der SICK-Konzern das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 intensiv genutzt, um auch künftig seine Chancen am Markt realisieren zu können. Auch 2013 sorgen die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten dafür, dass sich viele Branchen einem großen Druck hin zur Rationalisierung von Produktions- und Logistikabläufen ausgesetzt sehen. Investitionen werden oft nur dann getätigt, wenn sie zur Leistungssteigerung oder Ressourcenschonung beitragen. Dies gilt für alle Zielbranchen des SICK-Konzerns. Dank seines breiten Produkt- und Serviceportfolios, seiner System- und Lösungskompetenz, seiner Branchenkenntnisse und seiner weltweiten Präsenz ist das Unternehmen in der Lage, den Anforderungen der Kunden nach intelligenten Automatisierungslösungen, die diesen Mehrwert erbringen, gerecht zu werden.
Die Prognose für die Entwicklung des SICK-Konzerns im Jahr 2013 fällt daher trotz der verhaltenen Geschäftsentwicklung im ersten Quartal vorsichtig optimistisch aus. „Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung von einem leichten einstelligen Wachstum aus; jenseits dieser wirtschaftlichen Berg- und Talfahrten fühlen wir uns mit unserem innovativen Produkt- und Leistungsportfolio und unseren kompetenten Mitarbeitern für die Anforderungen von Märkten und Kunden bestens gerüstet“, schließt Bauer.
SICK-Konzern (IFRS) | 2012 | 2011 | Veränderung in % |
Auftragseingang (in Mio. EUR) | 994,9 | 922,3 | 7,9 |
Umsatz (in Mio. EUR) | 971,3 | 902,7 | 7,6 |
EBIT (in Mio. EUR) | 84,1 | 83,4 | 0,8 |
Jahresergebnis (in Mio. EUR) | 58,9 | 52 | 13,3 |
F&E-Aufwand (in Mio. EUR) | 93,5 | 80,4 | 16,3 |
Mitarbeiter zum Jahresende | 6.302 | 5.853 | 7,7 |