SICK AG verzeichnet Umsatzrekord und wirtschaftet solide

27.04.2023
Umsatz erstmalig über 2 Milliarden Euro, Auftragseingang übersteigt 2,5 Milliarden Euro // Positives EBIT trotz herausfordernder Wirtschaftslage // Beschäftigtenzahl und Anzahl Patente weltweit gestiegen

Waldkirch - Das Sensorunternehmen SICK mit Hauptsitz in Waldkirch konnte in einem herausfordernden Geschäftsjahr 2022 positive Ergebnisse verzeichnen. Mit einem Auftragseingang von 2.511 Millionen Euro sowie einem Umsatz von 2.190 Millionen Euro wurden neue Rekorde geschrieben und die hohe Nachfrage nach intelligenten Sensorlösungen für die industrielle Digitalisierung bestätigt. Das EBIT betrug 165 Millionen Euro und die gesamte Finanz- und Ertragslage zeigte sich solide. Der Umsatz wuchs in allen Regionen der Welt ausgewogen und auch die Anzahl der Beschäftigten weltweit stieg um 8 Prozent auf 11.909. Das Unternehmen hat unverändert in seine Innovationskraft investiert und reichte 2022 erneut über 100 Patente ein, darunter mehr als 50 Prozent im Bereich Software- und KI-unterstützter Sensorlösungen. 

Eine verunsicherte Weltwirtschaft in Folge des Ukrainekriegs, gestörte Lieferketten, Inflation und gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie coronabedingte Einschränkungen v.a. in China bestimmten das herausfordernde Geschäftsjahr 2022. Die SICK AG erklärte die zuverlässige Lieferfähigkeit zur obersten Priorität und konnte damit die Geschäftsentwicklung positiv gestalten. Der Umsatz stieg um 11,5 Prozent auf 2.190 Millionen Euro (2021: 1.964 Millionen Euro) und überschritt somit nicht nur erstmalig die 2-Milliarden-Grenze, sondern übertraf auch die gesetzte Prognose. Zudem erhöhte sich der Auftragseingang um 8,2 Prozent auf 2.511 Millionen Euro (2021: 2.321 Millionen Euro). Nach einem starken Geschäftsjahr 2021, das maßgeblich von Nachholeffekten nach der Corona-Pandemie bestimmt war, regulierte sich die EBIT-Marge 2022 auf einen soliden Wert von 7,5 Prozent vom Umsatz (2021: 10,3 Prozent). Das EBIT betrug somit 165 Millionen Euro und sank im Vorjahresvergleich um 18,6 Prozent, das Konzernergebnis lag bei 120 Millionen Euro (2021: 148 Millionen Euro). Die starke Erhöhung der Materialkosten (+17,3 Prozent) und sonstigen betrieblichen Aufwände (+32,2 Prozent), etwa durch Spotmarkt-Einkäufe, gestiegene Transportkosten und zusätzliche Entwicklungsaufwände, belasteten das EBIT.

„Das Geschäftsjahr 2022 mit seinen angespannten Beschaffungsmärkten stellte die Wirtschaft und auch unser Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen, vor allem die hohen Kosten belasteten die Profitabilität. Im Namen des gesamten Vorstandes möchte ich mich bei allen SICK-Beschäftigten bedanken, die mit viel persönlichem Einsatz täglich neue Hürden genommen und im Sinne unserer Kunden flexible und kreative Lösungswege gefunden haben. Unser Fokus lag auf der Sicherstellung der Lieferfähigkeit und Aufrechterhaltung der Kundenbeziehung bei gleichzeitigem Kostenbewusstsein. Diesen Ansatz werden wir auch 2023 weiterverfolgen und die erfreuliche Nachfrage nach Sensoren und digitalen Lösungen mit unverändert hoher Innovationskraft bedienen“, sagte Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der SICK AG. 

Rahmenbedingungen in der Sensorikindustrie

Die Entwicklung der Sensorikindustrie im Geschäftsjahr 2022 war nach Angaben des deutschen Branchenverbands der Sensorik und Messtechnik AMA e.V., positiv. Obwohl die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten die Sensorikindustrie nicht ausklammern, konnte der Umsatz im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10 Prozent wachsen. Die hohe Nachfrage nach Sensorlösungen für industrielle Anwendungen schlägt sich auch in der SICK-Bilanz nieder. So war das Umsatzwachstum in allen drei Geschäftsbereichen Fabrikautomation (+12 Prozent), Logistikautomation (+12 Prozent) und Prozessautomation (+10 Prozent) ausgewogen. Die globalen Anstrengungen für eine bessere Nutzung begrenzter Ressourcen machen sich im steigenden Automatisierungsgrad in der Industrie bemerkbar, wofür SICK seit seiner Firmengründung 1946 technologische Lösungen entwickelt. 

Gleichgewichtiges Wachstum auf allen globalen Märkten

In seinem Heimatmarkt Deutschland erreichte SICK mit einem Anstieg von 12 Prozent auf 365 Millionen Euro (2021: 326 Millionen Euro) einen neuen Umsatzrekord, konnte aufgrund der gestörten Lieferketten jedoch nicht den gesamten Auftragsbestand zum Jahresabschluss 2022 in Umsatz umwandeln. Die Anzahl der Beschäftigten wuchs an den deutschen Standorten auf insgesamt 6.750 (+ 7 Prozent). Insbesondere in den operativen Produktionsbereichen sowie in Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Service wurden neue Mitarbeitende eingestellt.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) konnte der Umsatz um 8 Prozent auf 734 Millionen Euro gesteigert werden und übertraf die prognostizierten Werte. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in vielen Ländern wider – besonders hervorzuheben sind große europäische Märkte wie Italien und die Niederlande. Die Beschäftigtenzahl wuchs um 6 Prozent auf 2.260 in der Region EMEA. Das Umsatzwachstum in Nord-, Mittel- und Südamerika (Americas) von 13 Prozent auf 509 Millionen Euro ergab sich insbesondere in den Geschäftsfeldern der Fabrik- und Prozessautomation und wurde durch die Währungseffekte positiv beeinflusst. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg um 10 Prozent auf 1.171. In der Region Asien-Pazifik verlief das Wachstum erneut dynamisch und betrug im Geschäftsjahr 2022 13,9 Prozent. Der Umsatz von 583 Millionen Euro wurde, insbesondere auf dem chinesischen Markt, durch die positiv wirkenden Wechselkurse unterstützt. 1.728 Beschäftigte sind für SICK in Asien-Pazifik tätig und somit 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Währungseffekte hatten im Geschäftsjahr 2022 einen leicht positiven Einfluss auf die Entwicklung des Konzernumsatzes.

SICK-Lösungen für die industrielle Digitalisierung 

SICK hat an seiner Innovationsstrategie festgehalten und auch im Geschäftsjahr 2022 mit 241 Millionen Euro 11 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Möglichkeiten der Sensorintelligenz, mit dem SICK die Basis für die Steuerung digitaler und automatisierter industrieller Prozesse sowie den Schutz von Menschen und Umwelt mit Sensortechnologie legt. 2022 führte SICK dabei seine Entwicklung hin zum Anbieter von Komplettlösungen mit Sensorprodukten, Systemen, Software, künstlicher Intelligenz und

Dienstleistungen weiter. SICK hat im vergangenen Geschäftsjahr 122 Patente angemeldet (+35 Prozent zum Vorjahr), wobei über die Hälfte den Bereichen Software und Künstliche Intelligenz zuzuordnen sind. Mit der Vernetzungsfähigkeit der Sensorik und Datensouveränität stets im Blick, ist SICK ein wichtiger Technologiepartner für die Digitalisierung der Industrie. 

Eine herausragende Produktinnovation 2022 ist der kamerabasierte Codeleser Lector85x mit integrierter Software- und KI-Unterstützung. Dank 12,4 Megapixel-Bildchip und hoher Rechenleistung können Codes  bei Geschwindigkeiten bis 3,5 m/s sicher identifiziert werden. Eingesetzt wird der Codeleser etwa in Logistikzentren oder in der Fluggepäcksortierung. 

Die Möglichkeiten der Augmented Reality in der Fertigung setzt SICK bei seiner 2022 veröffentlichten SARA App ein: Der SICK Augmented Reality Assistant verbindet – als eine der ersten Lösungen dieser Art im industriellen Umfeld – Sensordaten und reale Umgebungen und visualisiert dadurch Prozess- und Diagnoseinformationen direkt auf dem Shopfloor. Die AR-App hilft dem Personal vor Ort bei der Parametrierung und der Diagnose von Sensoren. Auch im Bereich der Energiewende hat SICK 2022 diverse Produkte zur Marktreife geführt, darunter etwa den FLOWSIC500: Der Ultraschall-Gasdurchflusszähler ist nun in der Lage, auch Wasserstoffbeimischungen zuverlässig und sicher zu messen. Bestehende Anlagen können somit für den wichtigen Energieträger Wasserstoff aufgerüstet und zukunftssicher gemacht werden. 

Wichtiger Teil der Innovationsstrategie von SICK sind die konzerninternen Start-ups, die 2022 nach einem „Business Idea Pitch“ und Auswahlverfahren durch sechs weitere Start-ups ergänzt wurden. Die Start-ups erproben neue Marktchancen gezielt und mit schnellem Kundenfeedback. So sind Themen wie hyperspektrale Bildverarbeitung und Neuromorphing keine Zukunftsmusik, sondern wirken über die SICK Start-ups schon heute auf Produktentwicklungen ein.

Nachhaltigkeit umfassend gedacht

SICK hat im Geschäftsjahr 2022 seine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie in den Handlungsfeldern „Environmental, Social & Governance (ESG)“ konsequent weiterverfolgt und gesetzte Ziele erreicht. Das Nachhaltigkeitsverständnis von SICK umfasst die unternehmerische Verantwortung für Mitarbeitende, die Umwelt, den wirtschaftlichen Erfolg und die Gesellschaft. Im Bereich Klima und Umwelt möchte SICK u.a. jährlich 0,5 Prozent des Vorjahresenergieverbrauchs reduzieren, was durch diverse Effizienzmaßnahmen 2022 gelungen ist. An seinen deutschen Standorten bezieht das Unternehmen bereits seit zehn Jahren ausschließlich Ökostrom und wird dies bis 2025 auch auf seine globalen Standorte ausweiten. Als Anbieter digitaler Sensorlösungen analysiert SICK zudem, welche Energieeinsparungspotenziale in seiner IT-Infrastruktur liegen und hat dazu 2022 ein Gesamtkonzept erstellt. 

Der Schlüssel des unternehmerischen Erfolgs liegt bei seinen Beschäftigten, für die SICK ein attraktiver Arbeitsplatz für Heute und auch Morgen sein möchte. 2022 hat SICK die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und damit seinem Anliegen, Vielfalt und Wertschätzung in allen Bereichen zu fördern, ein sichtbares Zeichen gesetzt. Darüber hinaus wurde mit „MentalHealth@SICK“ ein Projekt initiiert, um mentale Gesundheit nachhaltig in den Berufsalltag zu implementieren sowie das Thema „psychische Gesundheit“ zu entstigmatisieren. Neben der Mitarbeitendengesundheit haben auch Ausbildung und lebenslanges Lernen seit Firmengründung einen hohen Stellenwert. Über 82.000 Schulungen wurden über die unternehmensinterne SICK Sensor Intelligence Academy (SIA) durchgeführt, 373 Auszubildende wurden im vergangenen Jahr für die industrielle Digitalisierung bei SICK qualifiziert. 

2022 wurde SICK zum 20. Mal in Folge bei einer anonymen Befragung als „Great Place to Work”® Deutschland ausgezeichnet. „Alles in allem ist dies ein sehr guter Arbeitsplatz“ – diese Aussage bestätigten 91 Prozent der befragten SICK-Mitarbeitenden. Auch SICK-Gesellschaften in den USA, Schweden und Indien wurden für ihre Arbeitsplatzkultur als „Great Place to Work“ ® ausgezeichnet. 

Im Bereich der unternehmerischen Governance hat SICK 2022 Vorkehrungen getroffen, um die im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz festgehaltenen Pflichten zu erfüllen. Dies beinhaltet insbesondere die Einrichtung eines Risikomanagements zur Einhaltung der menschenrechts- und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten im Hinblick auf den eigenen Geschäftsbereich sowie die unmittelbaren und mittelbaren Zulieferer von SICK. Bereits 2021 wurde eine „Integrity Line“ installiert, mit der Compliance-Verstöße anonym gemeldet werden können, um so das Unternehmen vor Schaden zu bewahren und das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Geschäftspartner in die Werte von SICK zu erhalten. 

Detaillierte Bilanzinformationen sowie Angaben zu den Nachhaltigkeitszielen der SICK AG finden Sie im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022:   www.sick.com/momentum

 Kennzahlen auf einen Blick

SICK-Konzern (IFRS)20212022Veränderung in %
Auftragseingang (in Mio. EUR)2.320,9 2.511,4 + 8,2
Umsatz (in Mio. EUR)1.963,7 2.189,8 + 11,5
EBIT (in Mio. EUR)202,3 164,6 - 18,6
Konzernergebnis (in Mio. EUR)147,8 119,5- 19,1
F&E-Aufwand (in Mio. EUR)210,3 240,8 + 14,5
Netto-Finanzposition (in Mio. EUR)60,2 -83,5 - 238,9
Mitarbeiter per 31. Dezember 11.022 11.909 + 8,0

Information: alle Zahlen im Fließtext sind gerundet aufgeführt. Die Zahlen mit Nachkommastellen finden Sie im Geschäftsbericht.

SICK ist einer der weltweit führenden Lösungsanbieter für sensorbasierte Applikationen für industrielle Anwendungen. Das 1946 von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Waldkirch im Breisgau nahe Freiburg zählt zu den Technologie- und Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den Globus präsent. SICK beschäftigt fast 12.000 Mitarbeitende weltweit und erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Konzernumsatz von rund 2,2 Mrd. Euro. Weitere Informationen zu SICK erhalten Sie im Internet unter www.sick.com.  

Die Pressemeldung zum Geschäftsjahr 2022 samt Bildermaterial steht Ihnen in der Mediathek ein Jahr lang zum Download zur Verfügung.