Automatisierter Wareneingang dank Middleware und vertikaler Integration

10.06.2020

Middleware und die Macht der vertikalen Integration: Seit einigen Jahren verfolgt SICK mit der Gründung diverser interner Start-ups eine agile Zukunftsstrategie. Das Prinzip: Visionäres Start-up-Management und die Vernetzung mit den bestehenden Konzernbereichen schaffen Synergien. Das sorgt für einen guten Informationsaustausch. Die Mitarbeiter aus den Start-ups bekommen so beispielsweise schnell Rückmeldung vom Vertrieb, welche neuen Ansätze vom Kunden gewünscht werden. Dank der Einbindung der Start-up-Initiative Connectivity / Middleware realisiert SICK mehr und mehr Projekte mit vertikalen Integrationskonzepten.

„Da beim Textilhersteller mittlerweile fast das gesamte Produktspektrum mit RFID-Etiketten versehen ist, lag eine RFID-basierte Lösung nahe.“
Manfred Pierl (links), Sales Manager International Key Accounts, SICK Vertriebs-GmbH und Manfred Haberer (rechts), Team Start-up-Initiative Connectivity / Middleware bei SICK
„Da beim Textilhersteller mittlerweile fast das gesamte Produktspektrum mit RFID-Etiketten versehen ist, lag eine RFID-basierte Lösung nahe.“
Manfred Pierl (links), Sales Manager International Key Accounts, SICK Vertriebs-GmbH und Manfred Haberer (rechts), Team Start-up-Initiative Connectivity / Middleware bei SICK

 

Die Chancen der Digitalisierung liegen nicht allein in der Produktion. Für ihre Nutzung entlang der gesamten Supply Chain braucht es ein neues Verständnis von Logistik – von der Beschaffungs- über die Lager- und Produktions- bis hin zur Distributionslogistik. Für einen Paket- bzw. Logistikdienstleister stattete SICK das neue Distributionszentrum eines Textil- Marken-Herstellers mit einer RFID-basierten automatischen Wareneingangskontrolle aus. „Zur fortlaufenden Sicherstellung einer hohen Bestandsqualität wurde bisher im Wareneingang nicht nur der Barcode auf jeder Verpackungseinheit gescannt und verbucht, sondern es wurden zusätzlich stichprobenartig einige Verpackungen geöffnet und deren Inhalt kontrolliert. Das kostet natürlich Zeit“, erklärt Manfred Pierl, Sales Manager International Key Accounts, SICK Vertriebs-GmbH. „Da beim Textilhersteller mittlerweile fast das gesamte Produktspektrum mit RFID-Etiketten versehen ist, lag eine RFID-basierte Lösung nahe.“

 

Die Nähe zum Kunden bringt die Lösung

Bereits in den ersten Testdurchläufen überprüfte das RFID-Lesesystem RFMS Pro mit einer hohen Zuverlässigkeit die Anzahl der enthaltenen Produkte auch ohne Öffnen der Versandboxen. „Der teilautomatisierte Soll-Ist-Vergleich brachte bereits einen enormen Zeitgewinn. Einen wesentlich höheren Kundennutzen bringt allerdings eine Integration der RFID-Hardware direkt in das Warenwirtschaftssystem des Herstellers“, erklärt Manfred Haberer, Team Start-up-Initiative Connectivity / Middleware bei SICK. „Mithilfe unserer Middleware stellen wir die Ergebnisse des Warenabgleichs an das Warehouse Management System des Textil-Marken-Herstellers bereit. Damit konnten wir sowohl den Logistikdienstleister als auch den Hersteller überzeugen, auf eine vollautomatische Lösung beim Wareneingang zu setzen.“

 

Die Qualität angelieferter Waren kann nun sofort sichergestellt und alle Abweichungen können beim Lieferanten reklamiert werden.
Die Qualität angelieferter Waren kann nun sofort sichergestellt und alle Abweichungen können beim Lieferanten reklamiert werden.

 

Gute Beziehungen erleichtern die Arbeit

„Ich bin froh, dass ich bereits in der frühen Phase des Projekts die Kollegen aus dem Start-up Connectivity / Middleware kontaktiert habe. In ausführlichen Diskussionen zwischen den Experten des Kunden und den Start-up-Kollegen wurde der Horizont der Wareneingangskontrolle laufend um zusätzlichen Nutzen erweitert“, erläutert Manfred Pierl. Die schließlich realisierte Lösung wurde um Fördertechnik und Ausschleusungen ergänzt und ermöglicht jetzt vollautomatisch die Ausschleusung fehlerhafter Pakete basierend auf einer Überprüfung der Stückzahl und der Artikelnummern. Die Qualität angelieferter Waren kann nun sofort sichergestellt und alle Abweichungen können beim Lieferanten reklamiert werden. Das reduziert nicht nur die Abschreibungsbeträge von Inventurfehlern, sondern sichert auch die Verfügbarkeit der richtigen Artikel, damit die Shops nicht falsch oder zu spät beliefert werden.

 

Integrationsfähigkeit und Durchgängigkeit sind – gerade mit Blick auf Industrie 4.0 – wesentliche  Merkmale intelligenter und zukunftssicherer Kommunikationsstrukturen.
Integrationsfähigkeit und Durchgängigkeit sind – gerade mit Blick auf Industrie 4.0 – wesentliche  Merkmale intelligenter und zukunftssicherer Kommunikationsstrukturen.

 

Perfekte Connections schließen alle Lücken

„Als Start-up-Initiative bieten wir dem Vertrieb ganzheitliche Unterstützung an. Zum Beispiel haben wir Fragebögen erarbeitet, die es den Vertriebskollegen ermöglichen, technische Problemstellungen beim Kunden initial genau abzufragen, auch wenn sie selbst keine Experten in dem Bereich sind. Wir bewegen uns gemeinsam mit dem Vertrieb und Projektleitern in einem neuen Geschäftsfeld. Bisher haben wir meist mit Softwareintegratoren zusammengearbeitet, jetzt können wir diesen Bereich selbst abdecken. Und der Bedarf ist da. Mit unseren kundenspezifischen Integrationslösungen können wir zum einen die Lücke zwischen Sensordatenerfassung und den Management- und Planungssystemen des Kunden schließen und zum anderen neue Kundenbeziehungen für Software-Lösungen aufbauen“, resümiert Manfred Haberer. Integrationsfähigkeit und Durchgängigkeit sind – gerade mit Blick auf Industrie 4.0 – wesentliche Merkmale intelligenter und zukunftssicherer Kommunikationsstrukturen.