Vision-Technologie lenkt Cobots

03.07.2017

Die Interaktion zwischen Mensch und Roboter in den Fabriken wird kontinuierlich vielfältiger. Die Anschaffung herkömmlicher Industrieroboter geht jedoch mit hohen Investitionskosten einher. Ihre Bedienung erfordert ein großes Maß an fachlichem Know-how und sie sind meist auf bestimmte Arbeitsschritte festgelegt.

Cobots hingegen sind flexible und benutzerfreundliche Roboter mit geringem Gewicht. Sie lassen sich ganz einfach aufstellen, können mühelos an wechselnde Orte gebracht werden und erfordern keine Programmierkenntnisse. Zu den Zielapplikationen zählen unter anderem Verpacken und Palettieren, Maschinenbeschickung und -entladung, Pick-and-Place-Anwendungen, Montage und Qualitätsprüfungen. Den weltweit ersten Cobot brachte 2008 das dänische Unternehmen Universal Robots (UR) auf den Markt. In Verbindung mit Vision-Technologie von SICK übernehmen die Cobots von Universal Robots heute eine neue Vielzahl an Aufgaben.

 

 

Cobots senken Eintrittsschwelle für Automatisierungsanwendungen

 

Cobots erfordern keine großen Investitionen und ebnen Unternehmen den Weg in Richtung Automatisierung. Auch das schwedische Unternehmen Hestra Teknik unternahm mit dem Cobot von Universal Robots seine ersten Schritte in Richtung automatisierter Fertigungsprozesse. Trotz der Tatsache, dass das Unternehmen auf keinerlei Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen konnte, gelang es ihm, innerhalb von knapp vier Monaten eine voll funktionsfähige Roboterzelle einzurichten. Hestra führt hauptsächlich Schneidvorgäne aus und setzt den Cobot zur Beschickung einer CNC-Maschine ein. Die kontinuierliche Anwesenheit eines Bedieners ist so nicht mehr erforderlich. Zur exakten Roboterführung setzt Hestra Teknik die 2D-Kamera Inspector PIM60 von SICK ein. Mithilfe dieses Vision-Sensors lokalisiert der Roboter die Position der zu greifenden Objekte auf dem Förderband, nimmt sie auf und führt sie der Maschine zu. Parameter von bis zu 32 verschiedenen Teilen können direkt im Vision-Sensor gespeichert werden.

 

Noch mehr Einsatzgebiete dank Vision-Applikationen

Wenn ein Roboter „sehen“ kann, erweitern sich seine Möglichkeiten um ein Vielfaches. Als Pilotkunde integrierte Hestra Teknik die Software SICK Inspector URCap, ein UR+ Plugin, in die Robotersteuerung. Mit dieser Software kann die Roboteranwendung problemlos den kompletten Funktionsumfang nutzen, den der Inspector PIM60 mit sich bringt. Inspector PIM60 ist ein eingebetteter 2D-Vision-Sensor. Das bedeutet, dass alle Berechnungen vom Sensor selbst durchgeführt werden und kein externer Computer erforderlich ist.

 

 

 

Besonders im Bereich Roboterführung bietet es sich an, Vision-Sensoren und Roboterleistung zu kombinieren: Nach einer kurzen Kalibrierroutine kann die URCap-Software Greifpositionen im Koordinatensystem des Roboters setzen. Daneben ist der 2D-Vision-Sensor Inspector PIM60 in der Lage, Prüf- und Messaufgaben zur Bestimmung von Pass/Fail-Kriterien oder für Trenddarstellungen auszuführen.

Mit der Software SICK Inspector URCap steht so eine benutzerfreundliche Schnittstelle zur Verfügung, über die sowohl der Inspector PIM60 als auch ein Roboter integriert werden können. Eine speicherprogrammierbare Steuerung oder ein anderes Kommunikationssystem sind nicht erforderlich. Die Lösung bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, monotone manuelle Bedienvorgänge zu reduzieren und die Nutzung kollaborierender Roboter auszuweiten.

Andreas Behrens 

Head of Product Management Identification & Vision

Andreas Behrens sorgt mit seinem Team u.a. für den marktgerechten und vorausschauenden Ausbau der Produktpalette im Bereich Identifikation- und Vision-Technologie. Der Elektrotechnikingenieur ist seit 2010 im Unternehmen und ein echter Sensorexperte: Als Head of Market Product Management betreute er bereits branchen- und technologieübergreifend das komplette SICK-Portfolio. 

 

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