Die Maschinenbauer von Klebo Technics B.V. aus den Niederlanden sind seit vielen Jahren bekannt für ihre umfangreiche Expertise bei Maschinen und Komponenten für das Ultraschallschweißen. Doch das ist nicht alles. „Unsere Kunden melden sich bei uns häufig wegen einer Ultraschallanwendung, merken dann aber schnell, dass wir in den Bereichen Maschinen-, Modul- und Anlagenbau noch viel mehr bieten können“, sagt Geschäftsführer Johan Klein Leetink. Ebenfalls mit dabei: das Roboterführungssystem PLOC2D in einer Maschine zur Produktion von neuartigen Solarpanels.
Vision-System und Expertise überzeugen Maschinenbauer
Mit zwanzig Mitarbeitern werden bei Klebo Technics alle Aufgabenbereiche abgedeckt: von der Konstruktion und Herstellung bis zu Service und Wartung. Die Maschinen werden an Unternehmen aus zahlreichen Branchen in ganz Europa geliefert, unter anderem auch an Großunternehmen der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie.
Kundenspezifische Hightech-Lösungen
Für den Geschäftsführer hat der Erfolg viele Gründe. „Traditionell sind wir bekannt dafür, dass wir schnell reagieren und guten Service leisten. Und dieser Erwartung werden wir weiterhin gerecht, während sich unsere Maschinen immer weiter in die Richtung Hightech-Lösungen entwickeln. Auch beim Service machen wir große Entwicklungsschritte. Maschinenstörungen werden bei uns inzwischen auch per Fernwartung analysiert. Die Maschinen beim Kunden stehen nicht länger still als nötig“, sagt Klein Leetink.
Projektmanager Dick Rozendal nennt noch einen weiteren wichtigen Grund dafür, dass Kunden gerne mit Klebo zusammenarbeiten: „Wir liefern keine Serienprodukte, sondern kundenspezifische Lösungen. Wir bevorzugen es, schon bei den ersten Planungsschritten dabei zu sein. Bei manchen Projekten werden ganz bestimmte Bearbeitungsweisen oder Komponentenzusammenstellungen gewünscht, die nach unserer Erfahrung maschinentechnisch nur sehr schwer umzusetzen sind. Wenn wir in einem frühen Stadium einbezogen werden, können wir dem Kunden noch Änderungen vorschlagen. Oft lassen sich leichter umsetzbare Möglichkeiten finden. Weil wir bei Projekten mitreden dürfen, bekommen unsere Kunden Maschinen, die ihnen einen Mehrwert bieten.”
Neuartige Solarpanels auf glasfaserverstärkter Kunststoffplatte
In der Werkshalle zeigen Klein Leetink und Rozendal stolz eine der Maschinen, die frühzeitig mit einem Kunden diskutiert wurde. „Wir bauen hier ein Modul, das in einer Produktionslinie für neuartige Solarpanels eingesetzt werden wird. Die Innovation dieser Panels besteht darin, dass die Solarzellen auf eine glasfaserverstärkte Kunststoffplatte montiert werden. In diese Platte müssen Löcher gebohrt werden, in die dann Einführbuchsen für die Verkabelung eingesetzt werden“, erklärt Klein Leetink.
Und Rozendal ergänzt: „Anfänglich wollte der Kunde die Löcher mit Ultraschall sägen. Deshalb sprach er uns an. Im Gespräch zeigte sich dann aber schnell, dass die Ultraschalltechnik bei dieser Anwendung viel zu langsam wäre. Letztendlich haben wir gemeinsam nun diese Bohrlösung ausgewählt. In nur 30 Sekunden bohrt die Maschine die sechs benötigten Löcher und setzt die Buchsen ein.“
Unterstützung durch Roboterführungssystem PLOC2D
Beim Einsetzen der Buchsen kann das Roboterführungssystem PLOC2D seine Stärken voll ausspielen. Sechs weiße Buchsen mit Rille werden über eine Spannfeder auf das Transportband gesetzt. Das PLOC2D Vision-System scannt die Buchsen und erkennt anhand der Rillen ihre Ausrichtungen. Diese Information reicht dem Roboter, um loszulegen: er greift alle sechs Buchsen, dreht sie in die gewünschte Position und setzt sie ein.
Dass sich Klebo Technics B.V. für ein System von SICK entschieden hat, ist für Klein Leetink selbstverständlich: „Wir arbeiten gern mit festen Lieferanten. Wenn die Zusammenarbeit klappt und Absprachen eingehalten werden, ist das der beste Weg. Von SICK werden wir außerdem bei Bedarf jederzeit konstruktiv beraten.“ Sein Projektmanager Rozendal stimmt zu: „Für diese Anwendung haben wir ein Foto der Buchsen an SICK geschickt. Daraufhin haben sie gleich mehrere Lösungen vorgeschlagen. Wenn es um komplexere Anfragen geht, kommt häufig einfach jemand bei uns vorbei. Was das angeht, arbeiten sie fast so gut wie wir selbst.“
Klebo Technics arbeitet auch im Spezialmaschinenbau für die Nahrungsmittelindustrie
In der Nahrungsmittelindustrie hat sich der Name Klebo Technics schon seit längerer Zeit herumgesprochen „Zu unseren bekanntesten Maschinen gehören sogenannte Saugmattenlader“, sagt Klein Leetink und erklärt: „Jeder kennt die typischen Fleischverpackungen im Supermarktregal. Bei diesen Verpackungen ist eine Art Flies integriert, das die Fleischsäfte auffängt. Die Saugmatte verbinden wir per Ultraschallschweißen mit der Verpackung.“
Ab 2025 sind Saugmatten nach EU-Gesetzgebung verboten. Grund: Geschnittene Saugmatten hinterlassen manchmal Stofffasern im Fleischprodukt. Gemeinsam mit einem Patentinhaber, der eine Spezialverpackung entwickelt hat, bietet Klebo Technics in Kürze eine neue und sehr nachhaltige Lösung für die Fleischindustrie an.
Die vollständig recyclebare Verpackung Beemagic
Experte Rozendal erklärt das Prinzip: „Diese neue Verpackung – mit dem Markennamen Beemagic – besteht aus Monomaterial und ist deshalb zu 100 Prozent recyclebar. Wahrlich einzigartig ist jedoch die perforierte Folie darunter. Diese sorgt für einen doppelten Boden in der Verpackung. Alle Fleischsäfte, die durch diese Folie sickern, bleiben im unteren Bereich gefangen – auch wenn die Verpackung umgedreht wird. Der große Vorteil dabei ist, dass das Fleisch nicht in den eigenen Fleischsäften liegt, sondern vom Gas in der Verpackung erreicht werden kann. Auf diese Weise lässt sich die Haltbarkeit im Regal auf drei bis fünf Tage verlängern. Gemeinsam mit einem großen Einzelhändler haben wir bereits ausgerechnet, dass das Unternehmen dank dieser Verbesserung pro Jahr Fleisch im Wert von sieben Millionen Euro weniger wegwerfen muss.“
Einsatz von Beemagic bei Kaviarverpackung
Obwohl die Industrie bisher noch vor dem höheren Preis der neuen Verpackungen zurückschreckt, geht Klein Leetink davon aus, dass die neuen Verpackungen bald schon sehr gefragt sein werden: „Auf die Industrie kommt noch viel mehr Gesetzgebung zu. Dabei geht es nicht nur um die Saugmatte. Zum Beispiel muss die Wiederverwertbarkeit von Verpackungen weiter gesteigert werden. Mit unserer Maschine haben wir inzwischen die Technik entwickelt, um die perforierte Schicht in die Verpackung zu integrieren. Ein Kaviarproduzent ist geradezu begeistert von dem neuen Konzept. Er verwendet bereits unsere neue Technik und die neuen Beemagic Verpackungen.“