Welche Methoden nutzen die Konzeptsensor-Teams für diese Entwicklungsarbeit und welche Teamstrukturen braucht es dazu?
Syassen: Wir arbeiten in iterativen Prozessen. Wir haben in den Projektplänen, wie beim konventionellen Produktentstehungsprozess, auch Gates, an denen sich entscheidet, ob man weitermacht oder aussteigt, aber die Loops, die Iterationen sind kürzer. Und wir bedienen uns agiler Arbeitsmethoden.
Berblinger: Im Idealfall ist agiles Arbeiten von großem Vorteil, weil wir in Etappen vorgehen und auch schon mit Zwischenergebnissen im Markt Feedback einholen. Das ist besser, als in einem groß angelegten Projekt alles klassisch bis zum Ende durchzuspielen und abzuarbeiten, um quasi erst kurz vor Schluss festzustellen, dass die Entwicklung angepasst werden muss. Für agiles Arbeiten braucht es Mut, denn ohne Mut entsteht nichts Neues.
Güttler: Studien belegen, dass der Innovationsgrad in Unternehmen auch mit der Risikobereitschaft korreliert. Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter, ob aus R&D, Produktmanagement oder Vertrieb und auch das Management müssen an einem Strang ziehen.
Lang: Das sind dann oft Leute, die besondere Fähigkeiten haben, die beispielsweise Entwicklungen antizipieren und sich trauen, etwas umzusetzen. Wir haben bei SICK einen eigenen Fertigungsbereich etabliert – die „Speed Factory“. Dort arbeiten Fertigungsplaner, die uns dabei unterstützen, Konzeptsensoren mit industrieller Robustheit zu entwickeln, damit wir sie ohne Bedenken aus der Hand geben und das Feedback vom Markt einholen können. In dieser Speed Factory werden neben beherrschten Serienprozessen auch Rapid Prototyping Verfahren eingesetzt.